Heute ist schon der 11. November 2023 und ich wohne hier in Spanien seit fast 12 Wochen. Warum ich lange nicht geschrieben habe (zumindest hier)? Es ist immer so leicht zu sagen, man solle einfach machen was man liebt, aber wenn man dann erst einmal mittendrin ist und alles gar nicht immer so einfach ist, dann erst merkt man, dass das „einfach mal machen“ vielleicht viel mehr ist, als zuerst angenommen. Die Sache mit den Entscheidungen treffen, ist ja eh eine Geschichte für sich, sowohl die Beweggründe als auch das eigentlich Gewollte sind nicht immer sofort ersichtlich. Ich finde es so schwer wirklich daran zu heilen, nicht gefallen zu wollen, sondern bloß mir, denn letztendlich sind wir Menschen ja ein Stück weit auch abhängig von dem Gefallen anderer. Wir suchen uns Liebe und Anerkennung und ehrlich gesagt finde ich es schwierig davon auszugehen, dass unsere eigene Bestätigung, dessen was wir machen, reicht, denn das tut es manchmal nicht. Eine meiner besten Freunde hat letztens zu mir gesagt, es ginge darum ein Gefühl zu hinterlassen bei Menschen, also jemanden etwas fühlen zu lassen und ich fand das so schön.
Ich merke, wenn ich schreibe, dass da dieses Feuer in mir ist, was sich genauso anfühlt wie der perfekte Song, der deinen ganzen Körper einnimmt. Ich kann das kaum beschreiben, aber ich habe das Gefühl beim Surfen im Sonnenaufgang, habe mich umgesehen und gemerkt wie schnell ich bin und das Licht war gold und das Wasser warm und da ist nichts, was dieses Gefühl ansatzweise beschreiben oder einfangen könnte. Das Gefühl habe ich oft mit Freunden, wenn alle zusammen einen Song fühlen und tanzen und man einfach nur verdammt wach ist. Dann wenn man nicht das Handy in der Hand hat. Dann wenn man voll da ist. Es kribbelt in den Fußspitzen und die Augen füllen sich mit Freudentränen und alles in mir fühlt sich nach etwas an, was ich mit Erfüllung und Lebendigkeit beschreiben würde. Keine Ahnung, ob das gerade völlig verrückt klingt, aber das was ich gerade beschreibe ist absolut das krasseste Gefühl. Ich merke dann, dass ich genau da richtig bin, wo ich bin. Ich zweifel dann nicht daran, ob das wie ich es mache vielleicht nicht richtig ist oder, ob ich mehr Entscheidungen außerhalb meiner comfort zone treffen sollte, was das ist was ich wirklich will und wie ich herausfinde was ich will ganz unabhängig von Anderen.
Seit ich hier bin in Spanien ist in mir eine Energie, in der ich mich so lebendig und gleichzeitig grounded fühle. Manchmal frage ich mich, ob das, was ich fühle, wirklich nur in mir ist oder ob das nicht die Energie von den Menschen um mich herum ist, die ich aufnehme. Bin auf jeden Fall einfach dankbar, momentan fast täglich dieses krasseste Gefühl zu fühlen. Hab mich grad noch so gefreut dich zu sehen und nun bist du nicht hier und ich habe wieder keine Ahnung, wo ich stehe zwischen Anziehung, Liebe und etwas, was nur für heute Nacht ist. Wenn wir uns in die Augen schauen, dann ist da etwas was mich fühlen lässt, als wär‘ ich hier genau richtig. Kein Bock auf morgen zu gucken, weil dann ist der Moment schon wieder vorbei. Also bleibe ich heute Nacht noch länger, um noch ein bisschen länger zu schweben. Keine Ahnung, wann ich das letzte mal so wach war. Nebelwolken weg und mehr bei mir, als ich es je war.
Ist das schon Liebe oder nur für heute Nacht? Keine Ahnung, weil unsere Augen sagen irgendwie nur Bock auf Leben, vielleicht könn´wir uns ja nächste Woche nochmal sehn‘? Oder morgen? Hätt‘ lieber ’ne Woche von in deine Augen schauen und deine Energy absorben, als das Rationale. Rational sein bedeutet nicht auf dein Herz, sondern auf dein Kopf hören. Dann wäre ich gar nicht hier. Dann wärst du nicht hier. Rationalität, Liebe und Anziehung passen irgendwie wenig zusammen. Unsere Anziehung macht mich weniger allein‘. Unsere Anziehung passt mir heute Nacht gerade so. Feier‘ das Bier, feier‘ dein Lachen und die Geschichten, von denen wir noch gar nicht wissen, dass wir sie gerade kreieren. Fuck, bleib mal noch ein bisschen und lass mal festhalten. Alles schnell, laut, schön und ich mag das Gefühl von deiner Hand, die meine hält. Ich mag sogar das mich-durch-die-Menge-quetschen. Mags‘ richtig gern mit dir. Glaube tief im Inneren, wissen wir die Antwort. Rede mir Sachen schön, aus Angst vor Entscheidungen. Halte Sachen von mir fern, aus Angst vor Entscheidungen. Ohne Entscheidungen geht ja gar nicht, aber irgendwie hilfst du mir, weil immer wenn du included bist, wär meine Antwort immer ja. Glaube ich. Keine Ahnung, weil manchmal denke ich auch viel zu viel. Falsche Signale. Weil Bier zu viel und zu viel Lust auf Leben und Tanzen gehabt. Hier gerade mit Sonne im Gesicht bisschen in Gedanken verloren, hast du dich wieder in meinen Kopf geschlichen. Mein Therapeut meinte mal, nur die Mutigen trauen sich etwas nicht zu wissen, weil es so viel Raum lässt für Möglichkeiten. Also steh ich jetzt aufs nicht wissen und noch herausfinden. Hoffe irgendwie du bist dabei, egal wie alles ausgeht.
xxxx LEO
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